Max EickeLife through a lens- Max Eicke denkt in Bildern, er fotografiert seit er 12 Jahre alt ist, er lebt für die Fotografie! Angefangen hat es bei Max Eicke mit analoger Naturfotografie, bis sich mit dem Umstieg auf die Digitalfotografie auch sein Interesse auf die inszenierte Mode- und Porträtfotografie verlagert hat. Nach ersten Bildverkäufen an Postkartenverlage und Bildagenturen folgten erste Wettbewerbserfolge: “Fotoheft- Nachwuchsfotograf 2006″, “Commemded Young Travel Photographer 2006″, “Glanzlichter- Highlight 2007″ und der “Canon ProFashional Award 2008″. Auch die ersten Aufträge und Veröffentlichungen ließen nicht mehr lange auf sich warten. So fotografierte Max Eicke etwa für GIX (Modelabel) oder Leica und veröffentlichte unter anderem in Profifoto und DFOTO (Ukraine). Und mit dem Abi in der Tasche konzentriert er sich jetzt voll und ganz auf seine Mappe, um Fotodesign zu studieren.


Wie lange fotografierst Du nun schon und wie bist Du zur Fotografie gekommen, Max?

Eigentlich bin ich eher durch Zufall zur Fotografie gekommen, als ich mit 12 Jahren angefangen habe zu tauchen und unbedingt unter Wasser fotografieren wollte. Im selben Jahr ging es dann richtig los: Auf einer Klassenfahrt habe ich mir eine Spiegelreflex Kamera ausgeliehen und alles was mir vor die Linse kam fotografiert. Danach wurde dann mein ganzes Taschengeld in Filme investiert und ich hatte meine erste große Liebe gefunden: Die Fotografie!


Warum fotografierst Du und was inspiriert Dich?


Lifestyle


Ich habe einfach das Gefühl, dass es das einzig richtige für mich ist! Mein Kopf ist voller Ideen, und die müssen irgendwie raus, sonst platze ich am Ende noch! Naja, es macht mir unglaublich viel Spaß und es ist einfach ein fantastisches Gefühl, draußen auf die Straße zu gehen und im Zeitschriftenladen seine eigenen Fotos zu sehen. Und die Inspiration? Die kann von überall und zu jeder Zeit kommen! Im Kino, beim Spazierengehen, nachts in der Disco, beim Sonnen am Strand, beim Durchblättern toller Bildbände, beim Küssen in der Umkleidekabine… it’s a never ending story!


Mit Deinen 19  Jahren bist Du noch recht jung, hast aber schon mehrere Preise gewonnen. Wie hast Du das geschafft?

Noch fühl ich mich jung und ich glaube, dass genau das bisher mein Vorteil war: Ich habe immer versucht, fotografisch Neues zu schaffen und nicht den tausendsten Sonnenuntergang mit Palmen abzulichten. Natürlich habe ich anfangs auch oft versucht, mir von den “Profis” etwas abzuschauen, aber irgendwann ist das nicht mehr befriedigend- und ich glaube darin liegt das Erfolgsgeheimnis: Immer auf der Suche nach dem Foto zu bleiben, dabei aber immer neu anzufangen, nicht versuchen nur zu reproduzieren sondern verrückt und mutig zu sein! Und natürlich gehört auch immer ein bisschen Glück dazu.


Du hast aber noch keine Ausbildung zum Fotografen gemacht? Wie hast Du dir das Wissen angeeignet, hast Du beispielsweise mehrere Fotoworkshops besucht? Möchtest Du dein Hobby zum Beruf machen? Wenn ja, wie?


Porträt


Nein, ich habe noch keine Ausbildung oder dergleichen hinter mir, bisher bin ich sozusagen zu 100%  Autodidakt, wie man so schön sagt. Mit Fotoworkshops habe ich ebenfalls nicht sonderlich viel Erfahrung – ich fand es für mich immer ergiebiger mir das Handwerkszeug, das ich wirklich brauchte, selbst anzueignen. Beispielsweise habe ich sehr viele Fotozeitschriften sowie Fachbücher und das Internet durchstöbert- aus jetziger Sicht kann ich aber sagen, dass es weit wichtiger und viel förderlicher war, einfach so viel wie möglich zu fotografieren und auszuprobieren! Inzwischen bin ich mir auch sicher, dass ich die Fotografie (”Hobby” zu sagen, ist glaube ich etwas untertrieben) zu meinem Beruf machen will. Obwohl Beruf vielleicht auch der falsche Begriff ist, mein Traum wäre es natürlich, sie zu einer “Berufung”, zu meinem Leben zu machen: Life through a lens! Zu diesem Ziel führen jedenfalls sehr viele Wege: Von der klassischen Lehre, über die Ausbildung in einem Fotostudio oder einer Fotoschule bis hin zum Studium an einer Fachhochschule oder Kunstakademie. Es gibt auch viele, die sich nur über Assistenzen einen Weg ins Haufischbecken Berufsfotografie geboxt haben, denn im Endeffekt interessiert niemanden ob du einen Master hast oder nicht, es kommt ausschließlich auf Deine Fotos an! Man könnte sagen: “Ein Fotograf ist nur so gut wie sein letzter Job”! Ich für meinen Teil habe vor, Fotodesign zu studieren und bin insofern gerade sehr mit meiner Mappe beschäftigt. Parallel versuche ich zurzeit eine Assistentenstelle bei einem Fotografen zu ergattern und die ersten Meetings stehen auch schon im Kalender.


Wer oder was hat Dir bis jetzt auf Deinem fotografischen Weg besonders geholfen? Hast Du zum Beispiel ein Vorbild?

Eine gute Frage! Ich glaube, ohne Hilfe wäre ich längst nicht dahin gekommen, wo ich heute bin. Vom Weihnachtsmann, der Kameras und Zubehör gebracht hat, über meine Freunde, die mich immer bestärkt und unterstützt haben bis hin zu meinen ersten Kontakten aus der Profieetage, die mir erst richtig die Türen zum Fotobusiness öffneten, haben mir sehr viele tolle Menschen zur Seite gestanden! Natürlich haben mir auch diverse Inspirationsquellen geholfen und helfen mir immer noch, sei es das Internet mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten, der Zeitschriftenladen mit seinen unendlichen Bilderquellen oder tolle Menschen wie meine Freundin. Und ob ich ein Vorbild habe? Was ist ein Vorbild? Jemand, dem man uneingenommen nacheifert? Dann habe ich kein Vorbild- aber es gibt natürlich schon einige Fotografen, die mich sehr beeindrucken und deren Werke mir viel bedeuten, zum Beispiel Peter Lindbergh, Steven Klein, Tim Walker oder Ralph Mecke, um nur ein paar Namen zu nennen.


Durch welche Vorgehensweisen beim Fotografieren hast Du die größten Fortschritte gemacht?

Ganz einfach: Durch ausprobieren, durch Experimente und nicht zu vergessen durch Fehler! Ganz wichtig: Wer immer alles richtig machen will und aufhört Fehler zu machen, entwickelt sich überhaupt nicht weiter!


Planst Du deine Bilder im Voraus? Wenn ja, wie? Wie kommst Du auf die Bildideen und wie setzt Du diese um?


Outdoor


Als ich mich anfangs noch hauptsächlich mit Naturfotografie beschäftigt habe, war ich immer auf den “richtigen Moment” fixiert und habe gewartet, bis das Licht perfekt ist und die Stimmung stimmt. Im Lauf der Zeit haben sich ja wie bereits erwähnt auch meine fotografischen Vorlieben geändert und das hat mich zwangsläufig in die Situation geführt, meine Bilder planen zu müssen! In der Mode- und Porträtfotografie geht es ja gerade um das Inszenieren, um das Erschaffen neuer Bildwelten, um das Visualisieren von Träumen- und alles das kommt ohne Planung, ohne minutiöse Planung nicht aus! Bei meinen aktuellen Projekten geht es um Ideen- und diese Konzepte sind der Anfang. Dann wird recherchiert, entworfen, gekritzelt, gebastelt- meine Scrapbooks sind wie kleine Fototagebücher, in denen meine Ideen reifen und langsam Gestalt annehmen. Ich sammel dafür alles, was mir wertvoll und inspirativ erscheint und so nehmen die anfänglichen Ideen immer konkretere Züge an, die sich in Form von Zeichnungen und Collagen ihren Weg auf die weißen Buchseiten suchen! Dann geht es weiter mit dem Organisatorischen: Models, Locations und Make- up- Artist müssen gefunden werden und alle erforderlichen Requisiten, seien es Klamotten, Süßigkeiten oder sonstige Accessoires müssen beschafft werden! Im Endeffekt nimmt die Planung weitaus die meiste Zeit in Anspruch- die eigentlichen Shootings dauern im Vergleich zu dem, was davor ablief, in Sekundenschnelle vorbei! Das ist aber auch das reizvolle an dieser Art der Fotografie- es geht eigentlich gar nicht mehr ums Fotografieren, sondern um die Realisierung der eigenen Traumwelten und Phantasien! Die Kamera ist nur das Mittel zum Zweck, und der Zweck ist das Festhalten meiner Träume! Demzufolge überrascht auch eines meiner Lieblingsmottos nicht: Die Wirklichkeit ist nur etwas für diejenigen, die den Traum nicht aushalten können. Trotz aller Planerei bleibt es natürlich immer noch der “richtige Moment”, der ein gutes von einem schlechten Bild unterscheidet!


Sind Deine Models meist Freunde und Bekannte oder arbeitest Du auch mit professionellen Models?


Lifestyle


Angefangen habe ich natürlich mit “Models” aus meinem Freundeskreis, was immer sehr viel Spaß gemacht hat, obwohl viele natürlich anfangs unsicher sind. Aber gerade diese Unsicherheiten bieten überaus überraschende und spannende Möglichkeiten und Momente. Es bleibt immer ein Fünkchen Ungewissheit, was einen wohl erwartet. Diese Ungewissheit gibt es natürlich auch bei professionellen Models, doch lang nicht mehr in so großem Rahmen. Allerdings ist das Arbeiten mit professionellen Models auch sehr angenehm, da sie wissen, was sie zu tun haben und man sich viel besser auf die eigentliche Umsetzung der Bildideen konzentrieren kann! Für meine jüngeren Projekte hatte ich also auch schon Kontakt zu Modelagenturen und es ist auf jeden Fall eine ganz neue Erfahrung mit Profis zusammenzuarbeiten!


Bearbeitest Du deine Bilder nachträglich am PC auch gerne mal nach? Wie wichtig ist Dir noch das natürliche, unbearbeitete Foto?


Hände

 

Die Postproduction am Mac ist aus meinem fotografischen Arbeitsalltag gar nicht mehr wegzudenken! Der Computer ermöglicht mir erst so richtig, meine Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, meinen Bildern den letzten Feinschliff zu geben! Es ist natürlich wie bei allem eine Frage des richtigen Maßes- ich kann beispielsweise diese totretuschierten Puppen in diversen Hochglanzmagazinen nicht mehr sehen! Andererseits habe ich für mich auch begriffen, dass ich nicht das abbilden will, was bereits da ist, ich habe überhaupt kein Interesse an Reportage- oder Dokumentarfotografie, ich will vielmehr meine eigene Welt sichtbar machen!


Was passiert mit Deinen Fotos, nachdem sie im Kasten sind? Landen sie dann einfach auf der Festplatte oder beispielsweise auf Leinwand an Deiner Wand?

Auf der Festplatte landen sie zwar auch, aber nur der Datensicherung wegen. Nein, als erstes kommen sie auf meine Webseite www.maxeicke.de und dann versuche ich natürlich, sie irgendwie “in die Hände zu bekommen”. Ich finde nämlich, dass trotz oder gerade wegen des digitalen Zeitalters das gedruckte Bild einen besonders hohen Stellenwert besitzt! Ich liebe beispielsweise edle Fine- Art- Prints in Ausstellungsqualität! Da bin ich wirklich perfektionistisch. Ansonsten habe ich kürzlich eine Postkarten- Edition meiner besten Bilder drucken lassen und meine Mappe wird natürlich auch immer gleich mit neuem Material bestückt. Zu guter Letzt werden meine Fotos natürlich auch von Zeit zu Zeit veröffentlicht, was natürlich das Beste ist, was ihnen passieren kann nachdem sie im Kasten sind.


Dein Tipp für andere junge Nachwuchsfotografen.

Herzblut! Wer nicht voll und ganz dahinter steht, der schafft es nie! Wer sich nicht dreihundertprozentig in die Sache reinhängt, der kann es eigentlich gleich bleiben lassen! Ganz wichtig auch: Bilder anschauen!!! Wozu gibt es heutzutage das Internet, unglaublich viele Zeitschriften und Bildbände in bestechender Qualität? Ansonsten natürlich sehr viel Durchhaltevermögen! Lass Dich nicht verunsichern und bleibt bissig, mutig und frech! Zu guter Letzt: Fotografieren, fotografieren, fotografieren!!!

2 Kommentare

CaberkidNo Gravatar

Toller Beitrag, jedoch habe ich mal eine Frage. Wie kann ich diesen Blog zu meinem Feed Reader hinzufügen? Ich finde das Icon nicht. Danke

Julia SternNo Gravatar

Hallo Caberkid,

ganz oben im Menü auf der rechten Seite findest Du das Icon. Ansonsten: http://feeds2.feedburner.com/fotoholiker.

Liebe Grüße
Julia

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