Norbert SülznerKurz zu der Person des heutigen Gastartikels: Der werte Herr, der entweder auf “Na du Rumknipser” oder auf “Norbert Sülzner” reagiert, hat die Schallgrenze “50 Jahre und kein bisschen leise” schon hinter sich gebracht, ist im Denken und Handeln aber deswegen nicht eingerostet oder beharrt auf seinen Standpunkten. Vielmehr ist er an allem Neuen interessiert, versucht die Welt aus vielen Blickwinkeln zu sehen und zu verstehen.

Das heutige Thema beschäftigt sich damit, wie ich mich in den letzten drei Jahren (nach fast 20 Jahren Fotografieabstinenz) vom Gelegenheitsknipser zum engagierten Amateurfotografen entwickelt habe. Es wird angesprochen, wer mich (wieder) zum Fotografieren gebracht, wer mich auf meinem jetzigen Weg begleitet und mich inspiriert hat.


Beautiful Love

 

Die Liebe zur Fotografie entstand bei vielen Fotografen bereits in jungen Jahren, meist bedingt durch die Schenkung einer KB- Kamera seitens der Eltern oder der Verwandtschaft. Der Grundstein bei mir war eine Agfa ISO- Rapid C, dann kam eine Voigtländer Sucherkamera, mit der ich sogar bessere, sprich schärfere Fotos geschossen habe als mein Vater mit seiner Spiegelreflex, ebenfalls einer Voigtländer. Zwischendurch machte ich im örtlichen Jugendheim einen Kurs mit (heutzutage heißt sowas “Workshop”), der sich mit der Entwicklung von S/W- Fotos in der Dunkelkammer beschäftigte.


Hund


Eine Zeitlang fotografierte ich auf Konzerten mit meinen zwischenzeitlich erworbenen SLR’ s. Mit einem Diebstahl/ Wohnungseinbruch endete dann aber sehr abrupt meine fotografische “Karriere”, der bei diesem Einbruch geklaute Fotokoffer mit 2 Yashica′ s plus diversem Zubehör wurde mir mit fadenscheinigen Argumenten seitens der Versicherung nicht ersetzt. Dadurch war das Fotografieren erst mal auf Eis gelegt. Denn das Geld für eine neue Ausrüstung fehlte damals.


Aber wie das so ist, wenn man eine Sache liebgewonnen hat, man kann nicht loslassen. Also habe ich mir irgendwann doch wieder eine kleine Kamera, passend für die Hosentasche geholt. Denn ab und an ein paar Fotos auf diversen VW- Käfertreffen mit meinem Herbie (VW- Käfer- Fahren war auch mal ein Hobby von mir), von den vielen schönen Käfern, das musste einfach sein. Und klar, die Vorteile einer digitalen Kompaktkamera, sie waren mir schon sehr früh klar, aber was diese “Boliden” am Anfang kosten sollten- nein danke, das war jenseits der familiären Möglichkeiten.


Irgendwann kommt aber doch der Punkt, da will man auch mit der Technik gehen und so kam eine kleine Canon Powershot ins Haus. Und ja, es hat Spaß gemacht damit zu fotografieren, mit ihr zu experimentieren, die Möglichkeiten der Kamera auszureizen.


Und dann war er da, der entscheidende Tag, der mein weiteres fotografisches Leben über alles beeinflussen, es total auf den Kopf stellen sollte: “Ein Anruf verändert mein Leben..”, das hört sich ziemlich dramatisch, melodramatisch und sogar äußerst beängstigend an. Nun ja, der Anruf war aber eher aufwühlend, anstoßgebend, schön. Eine Art Initialzündung für meine fotografische Zukunft und das kam so:


Eines Abends saß ich am Rechner, als das Telefon klingelte. Hörer abnehmen, sich mit Namen melden und dann, dann wurde ich gefragt, ob ich wirklich der Norbert S. ehemals aus Leverkusen wäre . Ungläubig schaute ich den Telefonhörer an und antwortete wahrheitsgemäß mit einem “Ja”. “Ja super, klasse, dass ich Dich gefunden habe, hier ist die Sanni. …” Fassungslos starrte ich den Hörer an, konnte einfach nicht glauben, was ich da am anderen Ende der Leitung zu hören bekam, wer sich da gerade meldete. Sanni eine wirklich liebe, nette Freundin aus alten, vergangenen Zeiten.


Wir haben an diesem Abend stundenlang telefoniert, und natürlich kam von mir auch die Frage, was sie denn so mache. Nun sie habe, so antwortete sie, mit ihrem Mann ein Fotostudio. Sie machen Aufnahmen für “Gott und die Welt”. Es war schon interessant, ihr zuzuhören, dies alles zu erfahren. Und ich solle ruhig mal vorbeikommen, meinte sie.


Schuhe

 

Bei einem dieser späteren Besuche in Leverkusen durfte ich ein professionelles Shooting von Anfang an miterleben und ich bekam an diesem Abend eine (funktionstüchtige) Mamiya C330 geschenkt, weil in meinen Fotos “Potenzial“ vorhanden sei, wie Eik (der Profi in der illustren Runde aus Model, Visa, Fotograf, Art- Director und mir) meinte. Dieser Moment, diese Kamera- Schenkung, er war nicht und er ist keine Verpflichtung, er war eher ein Ansporn für mich, mich wieder intensiv mit der Fotografie zu beschäftigen, auseinanderzusetzen, und so besuchte ich während eines Dänemark- Urlaubs unter anderem eine Ausstellung über den 2004 verstorbenen Fotografen Richard Avedon. Die in der Ausstellung zu sehenden Fotografien Avedon´s haben mich in ihrer Schlichtheit doch sehr gefesselt und so fasziniert, dass ich mir vorgenommen habe, auch solch schlichte Schwarz- Weiß- Fotos, die aber gerade wegen ihrer Einfachheit doch sehr beeindruckend sind, zu erstellen .


Sehr viele Ideen und Denkanstöße erhalte ich derzeit von einem Model, das ich vor Monaten das erste Mal shooten durfte. Mittlerweile hat sich aus diesem Shooting heraus eine Freundschaft und sehr enge Zusammenarbeit entwickelt, da unsere Gedanken, Ideen und Vorstellungen bezüglich Fotomotiven, der Darstellungen von Szenen wie Zahnräder ineinander greifen. Wir verstehen uns fast wie ein altes Ehepaar.


Model

 

Das Ziel, mein Ziel, ein paar Bilder zu verkaufen, ein paar Fotos in Magazinen/Zeitungen abgedruckt zu sehen, ist noch weit, sehr sehr weit entfernt. Aber auf meinem Weg dorthin durfte ich bisher einige bewegende Momente erleben, durfte interessante Menschen kennenlernen, konnte mit einigen das ein oder andere Shooting machen. Und ich will immer mehr, viel mehr, unendlich viel mehr fotografieren.


Model

2 Kommentare

LeservertreterNo Gravatar

Es tut mir jetzt echt leid Norbert, aber ich werde dir hier mal direkt sagen, was im Hintergrund über deine Fotos und den Gastartikel geredet wird.

Leider sagt dein Umfeld (Familie, Freundeskreis, etc) dir wohl nicht ganz die Wahrheit.

Zum Artikel *hust*- reine Selbstdarstellung und Selbstüberschätzung.
Deine Fotos bestätigen den ersten Eindruck, den man vom Lesen des Artikel hat. Mit derartigen Fotos kannst du dir den Traum vom Geld verdienen mit Fotos vergessen. Will keiner haben.

Es ist kein persönlicher Angriff, sondern ein guter Tipp um dich selber eventuell weiter zu entwickeln oder das Hobby zu überdenken.

Vielleicht stimmt deine Warnehmung auch nicht ganz überein. Unterscheide bitte in Zukunft genau, deine Idee vom Foto und das Ergebnis. Manchmal liegen Welten dazwischen.

Sorry.

LarsNo Gravatar

Bin gegen Streiten und Hassattacken im Web, aber mein Vorkommentator hat recht.

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